Motoryacht Marauder

Marauder

 


Ende der 1980er- oder Anfang der 1990-Jahre habe ich den ROBBE-Bausatz erstanden. Yachten sind nicht meine Vorzugsmodelle, und so habe ich diesen Bausatz auch in erster Linie auf Drängen meines jüngeren Sohnes gekauft, der das Modell dann auch unter meiner Aufsicht zusammengebaut hat. Klar, dass den Kindern die schnittigen und schnellen Boote besser gefielen als die rostigen Langsamfahrer, die meine "Spezialität" sind. Es war nicht einfach, zuzugucken und die Finger ruhig zu halten. Echte Schwierigkeiten traten nicht auf. Etwas unangenehm war lediglich das Ausschneiden des Rumpfes aus der ABS-Form.

Das Modell hatte nichts Besonderes, sollte aber durch Form und Fahrbild bestechen. Die Technik war simpel: Ein kräftiger Motor, ein ausreichend dimensionierter Fahrtenregler, zwei 6-Volt-Bleiakkus in Serie geschaltet mit einer Kapazität von 6 Ah, Standardservos und wohl leihweise eine meiner Fernsteuerungen. Damit ließ sich die "Marauder" leicht steuern, reagierte dabei gutmütig auch bei scharfen Richtungswechseln, verbrauchte aber leider so viel Strom, dass der Fahrspaß schon nach knapp 20 Minuten vorbei war. Meinem Sohn war die Yacht entschieden zu langsam unterwegs, und so haben Wir sie auch nur zwei- oder dreimal fahren lassen. Das war’s. Seit dieser Zeit stand das Schiff etwa 30 Jahre lang unbeachtet im Hobbykeller.

Inzwischen ist mein Enkel 6 Jahre alt und ist von den Schiffen angetan. So ergab es sich, dass die "Marauder" wieder in den Fokus rückte. Sie sollte wieder aufs Wasser. Aber nicht im damaligen Zustand! Ich habe das Schiff komplett entkernt und beim Neuaufbau leicht verändert. Einige Beispiele: Die Wände des Kabinenhauses beispielsweise waren damals nicht sorgfältig gestrichen und behandelt worden, was kaum korrigierbar war. Also habe ich neue Seitenwände aus ABS-Material geformt und die alten übergeklebt. Ein Aufgang zum Ruderstand fehlte. Die Treppe mit Handläufen ist jetzt da.

Heute hat das Schiff wieder klare Fenster, richtige Fensterrahmen, neue Handläufe, Ruder mit Instrumentenkonsole (oben), eine klappbare Tür am Heck zum Aufenthaltsraum, zu erreichen über eine Treppe, Fußböden aus Holz, einen ausgebauten Aufenthaltsraum mit Tisch, Sitzgruppe, Tischlampe und Getränken, eine Steuerkonsole (unten), Ablage für Gepäck, Arzneischrank und anderes.

Natürlich ist die Yacht illuminiert. Die LEDs für die Tischlampe, die Deckenleuchte und die Ruderkonsole werden von einem 9-Volt-Block versorgt (hält fast ewig). Die Positionslichter, die Außenleuchte fürs Heck, die Konsole und das Radar (Minigetriebemotor) werden von einem zweiten 9-Volt-Block versorgt.

Die Yacht hat also den Besitzer gewechselt und wurde folgerichtig umgetauft. Sie heißt jetzt: "Pavelina".

Rumpf der Marauder mit Motorblock

Die Daten:

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