Akragas

Ansichten der Akragas

 


In der Zeit etwa 500 Jahre vor Chr. Geburt war Akragas nach Syrakus die zweitwichtigste Stadt der Griechen auf Sizilien. Nach ihr ist dieses Modell eines Hafenschleppers benannt. Der Schlepper wirkt bullig, man traut ihm auch "größere Aktionen" zu. Schlepper dieser Größenordnung findet man in allen Seehäfen. Ich stellte mir vor, dass Palermo ein passender Heimathafen für die Akragas sein könnte.

Der Bausatz wurde damals von Steingraeber mit ABS-Rumpf angeboten. Heute ist die Akragas noch als Holzbausatz erhältlich, in unveränderter Größe:

Der Zusammenbau gestaltete sich ohne größere Probleme, obwohl es bei jedem Modell Überraschungen gibt. Hier war es u.a. das Ausschneiden des Rumpfes: eine knifflige Arbeit selbst für ruhige Hände, denn einmal das Messer zu kräftig mit nur leicht falschem Winkel angesetzt, und schon steckte die Klinge im Rumpf.

Der Antrieb

Das Montieren des DECAPERM-Motors (12 Volt, 3,5 Ampere) und das Einkleben der Antriebswelle sollten eigentlich Routine für den erfahrenen Modellbauer sein, aber es gelang nicht auf Anhieb. Je nach (provisorischer) Motorpositionen mit angeschraubter Welle zog der Motor unterschiedlich viel Strom und neigte manchmal zu Vibrationen. Es gab nur eine Position, auf der die Verluste und Vibration minimal waren. Allerdings reichten schon winzige Verrutscher aus, um den schönen Lauf wieder zu beenden. Also habe ich den Einbau bei laufendem Motor vorgenommen. Das Montagebrett (auf dem der Motor angeschraubt ist) wurde mit Zwei-Komponentenkleber eingeklebt, und während des Abbindeprozesses habe ich immer wieder ein wenig korrigiert. Die Mühe hat sich gelohnt, denn der Antrieb arbeitet bis heute mit minimalen Verlusten und vibrationsfrei.

Energiequelle sind zwei in Reihe geschaltete 6V-Bleiakkus mit 4,5 Amperestunden Kapazität. Im maßstabgerechten Fahrbetrieb erreicht die Spannung am Motor noch nicht einmal 6 Volt. Nimm der Schlepper Fahrt auf, steigt die Spannung über 6 Volt.

Der Sound

Diese Spannung ist dann auch die Steuerspannung für die zweite Stufe des Geräuschmoduls: Drehzahl und Lautstärke steigen rasch an. Dann sorgen interessante Phasenverschiebungen für einen guten Sound. Fällt die Drehzahl wieder ab, geschieht das – wie beim Lastkahn MONIKA auch – nicht plötzlich. Lautstärke und Drezahl brauchen etwa 2 Sekunden, um wieder auf der ersten Stufe anzukommen. Der Geräuschgenerator hat noch ein Extra anzubieten: Synchron zum Hoch- und Herunterfahren der Dieselaggregate hört man ein Zusatzaggregat (Stromgenerator). Auch dieses an Pfeifen erinnernde Geräusch ändert Frequenz und Lautstärke, wobei die Lautstärkenänderung passiv geschieht. Der Ton (Sinus, gefiltert) liegt in der ersten Stufe bei etwa 1000 Hertz, in der zweiten bei 1600 Hertz. Das Signal wird über einen Bandpass geschickt, der auf den hohen Ton abgestimmt ist, und diesen sehr bevorzugt durchlässt. Der tiefere Ton liegt schon im Dämpfungsbereich und wird entsprechend leiser wahrgenommen. Und so klingt der Motor (Leerlauf – Hochfahren – Runterfahren):


Die Geräuschmodule befinden sich im Bug, zusammen mit einem Soundchip für das Signalhorn (kleiner, nichtflüchtiger Speicher).

Innenleben der Akragas
Innenleben der AKRAGAS. Im Bug sind die Soundmodule untergebracht.

Aufbauten, Extras und Illumination

Wie man auf dem Bild sieht, ist auch hier das gesamte Deck abnehmbar. Ähnlich wie bei der Aachen musste die Krümmung des Decks aufwändig der Rumpflinie angepasst werden. Die Aufbauten waren nicht ganz so einfach herzustellen, haben aber trotzdem viel Spass bereitet. Es gibt einige Besonderheiten: Ein Radar auf dem Toppmast, das sich vorbildgerecht mit etwa 0,5 Hertz dreht und ein rotes, ziemlich helles Blinklicht, dass die Arbeiter vor hin und her rutschenden Ketten und dicken Tauen warnen soll. Der Schlepper ist voll illuminiert und ist ein Hingucker bei abendlichen Fahrten. Ich habe besonders darauf geachtet, dass alle Lichtquellen (Mischung aus Birnchen und LEDs) bezüglich Helligkeit zueinander passen. So darf die Lampe für das Vorderdeck nicht das ganze Schiff erstrahlen lassen, sondern nur einen eher bescheidenen Lichtkegel auf das Deck werfen.

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